Katharina Semmelmayer
Koordination Schutzgebietsbetreuung
Grenzgasse 10, 3100 St. Pölten
Heuer haben sich in der Schutzgebietsbetreuung Niederösterreich zahlreiche Privatpersonen bei unterschiedlichsten Aktionen engagiert. Sehen Sie selbst, was sich 2025 alles im Schutzgebietsnetzwerk getan hat!
© Norbert Novak
Es hat schon Tradition, dass in den Europaschutzgebieten Pannonische Sanddünen und Wachau-Jauerling die wertvollen Kuhschellen und Orchideen durch Freiwillige gezählt werden. So hat die Koordinationsstelle der Schutzgebietsbetreuung NÖ in der eNu dieses Monitoring auch 2025 wieder organisiert. Mit derzeit 26 Ehrenamtlichen und den Naturpark-Mittelschulen in Emmersdorf und Spitz und vom Montessori Campus in Marchegg wurden die botanischen Raritäten erneut gezählt. 2025 war ein besonders gutes Kuhschellenjahr mit 10.000 Individuen.
© K. Semmelmayer
Ebenso veranstaltete die Koordinationsstelle heuer wieder Wanderungen zu Niederösterreichs Naturschätzen, die teils durch Pflegeeinsätze erhalten werden. Im Rahmen des internationalen Tages der Artenvielfalt wurden im Mai in insgesamt 8 Europaschutzgebieten in ganz Niederösterreich unterschiedlichste Naturschätze erkundet.
© Elisabeth Maier
In den Hundsheimer Bergen haben junge Erwachsene im Sommer Werkzeug in die Hand genommen, um bedrohte Trockenrasenflächen zu entbuschen. So werden der langsam wachsende und konkurrenzschwache Wacholder (Juniperus communis) und andere gefährdete trockenheitsliebende Arten vor schnellwachsenden Sträuchern bewahrt.
© Florian Schneider
Dieses Workout diente als Vormaßnahme für eine langfristige Beweidung. Zusätzlich lernten die engagierten Freiwilligen die wertvollen Pflanzen und Tiere dieses Europaschutzgebietes kennen.
© Samuel Messner
Ebenso waren im Europaschutzgebiet Wachau-Jauerling wieder fleißige Helferlein unterwegs! Bei zehn Pflegeeinsätzen von Ende Juni bis Anfang November wurde quer durch die malerische Weinlandschaft gemäht, gerecht und entbuscht. Neben einem Schülereinsatz fanden die Aktionen mit der KLAR! Wachau-Dunkelsteinerwald-Jauerling und der Forschungsgemeinschaft Lanius statt.
© Hannes Seehofer
Die Forschungsgemeinschaft LANIUS ist mitten in Niederösterreich tätig und beteiligt sich allgemein aktiv im Naturschutz. Neben eigenen Projekten organisiert sie auch in Kooperation oder eigenständig Pflegeeinsätze, und das auch in Europaschutzgebieten.
© M. Kriechbaum
Die Schutzgebietsbetreuenden im Kamp- und Kremstal luden mit der Forschungsgemeinschaft LANIUS bei strahlendem Herbstwetter zur Pflege eines der bedeutendsten Orchideen-Standorte der Region. Die Arbeiten dienten als Vorbereitung zur Schaffung einer vielfältigen Lebensraumstruktur. Davon sollen seltene Orchideen wie das Holunder-Knabenkraut, die Große Kuhschelle und Co. profitieren.
Im Westlichen Weinviertel ging es nicht nur Trockenrasen, sondern auch Bäumen an die „Krone“. Bereits seit Jahren werden durch einen dortigen Verein Weiden regelmäßig geschnitten. Die bis zu 200 Jahre alten Bäume sind nicht nur wichtig für das Landschaftsbild, sondern auch für den gefährdeten Käfer namens Eremit (Osmoderma eremita), der im morschen Inneren der Bäume lebt.
© Gabi Bassler-Binder
Im Europaschutzgebiet March-Thaya-Auen wurde in Bernhardsthal sogar ein Workshop zur Kopfweiden-Pflege veranstaltet. Neben dem Eremit nutzen auch andere Tiere wie der Steinkauz (Athene noctua) diese Bäume mit ihrer „Igelfrisur“ als Lebensraum. Beide Veranstaltungen fanden in Kooperation mit den Gemeinden statt, die zum Ausklang dankenswerterweise eine gemütliche Jause organisierten.
© Florian Schneider
© Melina Maier
Eine weitere wichtige Stütze bei der Pflege unserer Naturschätze ist der Naturschutzbund Niederösterreich. Die landesweit organisierten Pflegeeinsätze fanden unter anderem in den Europaschutzgebieten Feuchte Ebene-Leithaauen, Wienerwald-Thermenregion und Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft statt. In der Weinviertler Klippenzone und im zentralen Weinviertel wurde erneut das Green Belt Camp veranstaltet. Hier pflegen junge Erwachsene aus aller Welt für mehrere Tage unterschiedliche Standorte von Trockenrasen.
© Julia Kelemen-Finan
Sie haben Lust bekommen selbst anzupacken? Perfekt! Denn mit dem Rückblick ist es nicht vorbei – auch 2026 werden wieder engagierte Freiwillige herzlich eingeladen, um wertvolle Lebensräume in den Europaschutzgebieten zu bewahren! Das Kuhschellen- und Orchideenmonitoring wird mit dem nächsten Jahr auf insgesamt 4 Europaschutzgebiete ausgeweitet. Ebenso wird es durch die Koordinationsstelle wieder Wanderungen zu den Naturschätzen Niederösterreichs geben. Wer sich den Gang ins Fitnessstudio ersparen möchte, kann sich erneut bei zahlreichen Pflegeeinsätzen quer durch die Europaschutzgebiete körperlich ertüchtigen!
Ich helfe Ihnen gerne weiter.
© P. Ramberger
Koordination Schutzgebietsbetreuung
Grenzgasse 10, 3100 St. Pölten