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Anpacken für den Naturschutz – das waren die Freiwilligenaktionen 2025!

Heuer haben sich in der Schutzgebietsbetreuung Niederösterreich zahlreiche Privatpersonen bei unterschiedlichsten Aktionen engagiert. Sehen Sie selbst, was sich 2025 alles im Schutzgebietsnetzwerk getan hat!

Gruppenbild der NMS Emmersdorf
In den Europaschutzgebieten wurden auch 2025 bei Freiwilligenaktionen wichtige Beiträge im Naturschutz geleistet.

2025 war ein sehr gutes Kuhschellenjahr

Es hat schon Tradition, dass in den Europaschutzgebieten Pannonische Sanddünen und Wachau-Jauerling die wertvollen Kuhschellen und Orchideen durch Freiwillige gezählt werden. So hat die Koordinationsstelle der Schutzgebietsbetreuung NÖ in der eNu dieses Monitoring auch 2025 wieder organisiert. Mit derzeit 26 Ehrenamtlichen und den Naturpark-Mittelschulen in Emmersdorf und Spitz und vom Montessori Campus in Marchegg wurden die botanischen Raritäten erneut gezählt. 2025 war ein besonders gutes Kuhschellenjahr mit 10.000 Individuen.

Schüler beim Kuhschellenmonitoring.
Die Kuhschellenzählungen fanden auch mit Schulklassen statt.

Wanderungen zu den Naturschätzen 2025

Ebenso veranstaltete die Koordinationsstelle heuer wieder Wanderungen zu Niederösterreichs Naturschätzen, die teils durch Pflegeeinsätze erhalten werden. Im Rahmen des internationalen Tages der Artenvielfalt wurden im Mai in insgesamt 8 Europaschutzgebieten in ganz Niederösterreich unterschiedlichste Naturschätze erkundet.

Gruppenbild der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Wanderung zur Ybbsmündung.
Die Wanderungen 2025, wie hier an der Ybbsmündung, waren erneut rege besucht.

Junges Engagement in den Hundsheimer Bergen

In den Hundsheimer Bergen haben junge Erwachsene im Sommer Werkzeug in die Hand genommen, um bedrohte Trockenrasenflächen zu entbuschen. So werden der langsam wachsende und konkurrenzschwache Wacholder (Juniperus communis) und andere gefährdete trockenheitsliebende Arten vor schnellwachsenden Sträuchern bewahrt.

Gruppenbild der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Pflegeeinsatz am Hundsheimer Berg.
Engagierte junge Erwachsene haben im östlichsten Niederösterreich Trockenrasen vor der Verbuschung bewahrt.

Dieses Workout diente als Vormaßnahme für eine langfristige Beweidung. Zusätzlich lernten die engagierten Freiwilligen die wertvollen Pflanzen und Tiere dieses Europaschutzgebietes kennen.

Pflegeeinsatz am Hundsheimer Berg.
Bei strahlendem Sonnenschein ging es einwandernden Sträuchern an den Kragen.

Tatkräftige Unterstützung in der Wachau

Ebenso waren im Europaschutzgebiet Wachau-Jauerling wieder fleißige Helferlein unterwegs! Bei zehn Pflegeeinsätzen von Ende Juni bis Anfang November wurde quer durch die malerische Weinlandschaft gemäht, gerecht und entbuscht. Neben einem Schülereinsatz fanden die Aktionen mit der KLAR! Wachau-Dunkelsteinerwald-Jauerling und der Forschungsgemeinschaft Lanius statt.

Schülerinnen und Schüler beim Pflegeeinsatz am Spitzer Burgberg.
Am Spitzer Burgberg wurde bei einem Schülereinsatz fleißig angepackt.

Die Forschungsgemeinschaft LANIUS ist mitten in Niederösterreich tätig und beteiligt sich allgemein aktiv im Naturschutz. Neben eigenen Projekten organisiert sie auch in Kooperation oder eigenständig Pflegeeinsätze, und das auch in Europaschutzgebieten.

Rechen und Heugabeln für das Kamp- und Kremstal

Gruppenbild vom Pflegeeinsatz im Kremstal
Einer der wertvollsten Orchideen-Standorte im Kremstal wurde durch Freiwillige für eine vielfältige Lebensraumstruktur gepflegt.

Die Schutzgebietsbetreuenden im Kamp- und Kremstal luden mit der Forschungsgemeinschaft LANIUS bei strahlendem Herbstwetter zur Pflege eines der bedeutendsten Orchideen-Standorte der Region. Die Arbeiten dienten als Vorbereitung zur Schaffung einer vielfältigen Lebensraumstruktur. Davon sollen seltene Orchideen wie das Holunder-Knabenkraut, die Große Kuhschelle und Co. profitieren.

Kopfweiden-Pflege im Weinviertel

Im Westlichen Weinviertel ging es nicht nur Trockenrasen, sondern auch Bäumen an die „Krone“. Bereits seit Jahren werden durch einen dortigen Verein Weiden regelmäßig geschnitten. Die bis zu 200 Jahre alten Bäume sind nicht nur wichtig für das Landschaftsbild, sondern auch für den gefährdeten Käfer namens Eremit (Osmoderma eremita), der im morschen Inneren der Bäume lebt.

Kopfweidenschnitt in Kleinreinprechtsdorf.
Bereits seit Jahren werden in Kleinreinprechtsdorf Kopfweiden regelmäßig gepflegt.

Im Europaschutzgebiet March-Thaya-Auen wurde in Bernhardsthal sogar ein Workshop zur Kopfweiden-Pflege veranstaltet. Neben dem Eremit nutzen auch andere Tiere wie der Steinkauz (Athene noctua) diese Bäume mit ihrer „Igelfrisur“ als Lebensraum. Beide Veranstaltungen fanden in Kooperation mit den Gemeinden statt, die zum Ausklang dankenswerterweise eine gemütliche Jause organisierten.

Gruppenbild beim Workshop zur Kopfweiden-Pflege in Bernhardsthal
Bei einem Workshop in Bernhardsthal lernten Freiwillige Tipps und Tricks zur Kopfweiden-Pflege.

Naturschutzbund NÖ in der Schutzgebietsbetreuung

Gruppenbild beim „Green Belt“ Camp des Naturschutzbund Niederösterreich
Das Green Belt Camp des Naturschutzbund Niederösterreich hat bereits Tradition.

Eine weitere wichtige Stütze bei der Pflege unserer Naturschätze ist der Naturschutzbund Niederösterreich. Die landesweit organisierten Pflegeeinsätze fanden unter anderem in den Europaschutzgebieten Feuchte Ebene-Leithaauen, Wienerwald-Thermenregion und Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft statt. In der Weinviertler Klippenzone und im zentralen Weinviertel wurde erneut das Green Belt Camp veranstaltet. Hier pflegen junge Erwachsene aus aller Welt für mehrere Tage unterschiedliche Standorte von Trockenrasen.

Wie geht es 2026 weiter?

Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Pflegeeinsatz am Waschberg
Auch 2026 kann man sich als Privatperson engagieren und einen Beitrag zum Naturschutz leisten!

Sie haben Lust bekommen selbst anzupacken? Perfekt! Denn mit dem Rückblick ist es nicht vorbei – auch 2026 werden wieder engagierte Freiwillige herzlich eingeladen, um wertvolle Lebensräume in den Europaschutzgebieten zu bewahren! Das Kuhschellen- und Orchideenmonitoring wird mit dem nächsten Jahr auf insgesamt 4 Europaschutzgebiete ausgeweitet. Ebenso wird es durch die Koordinationsstelle wieder Wanderungen zu den Naturschätzen Niederösterreichs geben. Wer sich den Gang ins Fitnessstudio ersparen möchte, kann sich erneut bei zahlreichen Pflegeeinsätzen quer durch die Europaschutzgebiete körperlich ertüchtigen!

Haben Sie Fragen?

Ich helfe Ihnen gerne weiter.

Portraut von Katharina Semmelmayer

Katharina Semmelmayer

Koordination Schutzgebietsbetreuung

Grenzgasse 10, 3100 St. Pölten

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