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Wanderungen zu NÖs Naturschätzen 2025

Die Schutzgebietsbetreuung NÖ organisierten im Rahmen des inter­natio­nalen Tages der Arten­vielfalt geführte Wanderungen zu Nieder­österreichs Naturschätzen. Von 8. bis 31. Mai konnte dabei unsere Natur von der schönsten Seite ent­deckt werden.

Bei Wanderungen in Niederösterreich können Natruschätze entdeckt werden.

Die Exkursionen boten eine einmalige Gelegenheit, Europaschutzgebiete, Natur­schutz­gebiete oder Natur­denk­mäler in ganz Niederösterreich hautnah zu erleben. Fachkundige Expertinnen und Experten führten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Naturschutz-Hotspots des Landes und brachten ihnen Highlights der Tier- und Pflanzenwelt näher.

Besonders im Frühling ist der Aufenthalt in der Natur und in den Schutzgebieten sehr lohnend, stehen doch viele Pflanzen in Blüte. Diese wiederum locken Insekten wie Wildbienen oder Schmetterlinge an. Die Brutsaison der Vögel ist ebenso in vollem Gange. Der bunte Vogelgesang und das frische Grün der kürzlich aus­getrieb­enen Vegetation versprechen besonders erinnerungswürdige Erlebnisse.

Nachschau zu den Exkursionen

31. Mai 2025: Wiesen zwischen Winzendorf und Brunn an der Schneebergbahn

Europaschutzgebiet Nordöstliche Randalpen

30. Mai 2025: Entdeckungstour im Mündungsbereich der Ybbs

Europaschutzgebiet Niederösterreichische Alpenvorlandflüsse

Am 30. Mai fand im Rahmen der von der Schutzgebietskoordination organisierten Wanderungen zu den Naturschätzen NÖ eine Exkursion in die naturnahen Auwälder im Bereich der Ybbsmündung in der Gemeinde Ybbs/Donau statt.

Gruppenbild der Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer vor der Ybbsmündung

Gemeinsam mit Experten Reinhard Kraus entdeckten die rund 30 Teilnehmenden die seltenen bedeutenden Hart- und Weichholzauwälder. Es konnten alte Baumriesen bestaunt, sowie seltene Pflanzen wie die Türkenbundlilie bewundert werden. Auch eine Gänsesägerfamilie mit ihren Jungen erfreute mit ihrem Anblick die Teilnehmenden.

Bürgermeisterin Ulrike Schachner und die beiden Stadträte Regina Vogelhuber und Ernst Simmer waren beeindruckt von der Artenvielfalt in ihrem Schutzgebiet vor der Haustüre und sicherten auch weiterhin ihr Engagement in Sachen Naturschutz zu.

28. Mai 2025: Narzissenwanderung im Steinbachtal

Europaschutzgebiet Ötscher-Dürrenstein

Elf wackere Wanderinnen und Wanderer trotzten der schlechten Wettervorhersage und trafen sich am 28. Mai am Eingang zum Steinbachtal zu einer Wanderung zu den Narzissenwiesen. Darunter war neben Bürgermeister Friedrich Fahrnberger auch Frau Landesrat Rosenkranz, die es sich nicht nehmen ließ, ohne Schirm vorauszumarschieren.

Gruppenbild der Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer

Exkursionsleiter Norbert Novak, Obmann des Österreichischen Orchideenschutz Netzwerks, der kurzfristig eingesprungen war, zeigte den Teilnehmenden nicht nur die Wiesen voll weißer Blütenpracht und betörendem Duft, sondern auch einige Orchideen-Highlights.

So konnten gemeinsam neben vielen anderen bunten Blüten auch die Orchideen Breitblättriges und Prächtiges Knabenkraut, Schwertblättriges und Cremeweißes Waldvögelchen und Zweiblatt entdeckt und bestaunt werden.

Weiße Narzissen

23. Mai 2025: Naturkundliche Wanderung zum Setzberg in Spitz

Europaschutzgebiet Wachau

23. Mai 2025: Wacholderheide Obersiebenbrunn

Europaschutzgebiet Pannonische Sanddünen

23. Mai 2025: Das Naturschutzgebiet Goldberg in Reisenberg

Europaschutzgebiet Feuchte Ebene-Leithaauen

Am 23. Mai fand im Rahmen der von der Schutzgebietskoordination organisierten Wanderungen zu den Naturschätzen NÖ eine Exkursion in das Naturschutzgebiet Goldberg in der Gemeinde Reisenberg statt.

Gruppenbild der Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer am Goldberg.

Gemeinsam mit Experten Norbert Sauberer entdeckten die 16 Teilnehmenden die seltenen Schutzgüter des Goldberges. Besonders beeindruckend waren der blühende Diptam, sowie die seltenen Bunt-Schwertlilien und der leuchtend gelbe Alant. Auch eine große Vielfalt an raren Vogelarten wie z.B. die Goldammer oder der Neuntöter konnte zur Freude der Teilnehmenden beobachtet und belauscht werden.

Bgm. Günther Sam war begeistert und sicherte auf weitere Jahre die Unterstützung der Gemeinde Reisenberg in Sachen Pflege des einzigartigen Naturjuwels Goldberg zu.

18. Mai 2025: Durch den Lebensraum der Kreuzkröte

Europaschutzgebiet Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft, Naturschutzgebiet Lainsitz­niederung

Die Exkursion musste wetterbedingt verschoben werden. Ein Ersatztermin ist für Herbst 2025 geplant!

Die Sandgruben bei Breitensee sind Lebensraum des seltensten Amphibs Österreichs – der Kreuzkröte. Extreme Temperaturen und Trockenheit prägen diesen vom Menschen geschaffenen Ersatz­lebensraum, der auch Heimat für viele weitere seltene Arten wie Uferschwalbe, Bienenfresser, Knoblauchkröte, Flussregen­pfeifer und Heidelerche ist.

In direkter Nähe findet sich mit der Flusslandschaft der Lainsitz ein gänzlich anderer Lebensraum: Durch den mäandrierenden Fluss hat sich im Bereich unterhalb von Gmünd ein Mosaik an einzigartigen Landschafts­elementen wie Altarmen, Tümpeln, Sandbänken und Auwald­zellen sowie Feuchtwiesen gebildet.

17. Mai 2025: Feuchtgebiet Teichgraben bei Pulkau

Europaschutzgebiet Westliches Weinviertel

10. Mai 2025: Vögel und bunte Wiesen in Niederfladnitz

Europaschutzgebiet Thayatal bei Hardegg

Artenreiche Vogelwelt und Wiesen ober und unter dem Manhartsberg: Dieses Ergebnis brachten die beiden Exkursionen in Niederfladnitz (Stadtgemeinde Hardegg) und in die Wies (= Feuchtgebiet Teichgraben) bei Pulkau.

Die Ornithologen Mag. Johannes Hohenegger (Birdlife) und Robert Müllner (Nationalpark Thayatal) zeigten und erläuterten den zahlreich erschienen Exkursionsteilnehmern die Vogelwelt der offenen Kulturlandschaft. Der Gesang von Goldammer, Mönchsgrasmücke, Sperbergrasmücke und Nachtigall begleitete die Wanderung. Mittels Feldstecher oder Spektiv ließen sich Neuntöter und Schwarzkehlchen, ein selten gewordener Brutvogel, der Sträucher und alte Halme benötigt, auch optisch beobachten.

Typisch für das Pulkauer Feuchtgebiet mit reichlich Schilfbeständen sind Sumpfrohrsänger, Schilfrohrsänger, Rohrammer und Feldschwirl. Die Jungen der Kiebitze, die in offenen Feuchtwiesen brüten, waren offensichtlich schon geschlüpft und zeigten sich nicht mehr.

Bei beiden Exkursionen konnten ornithologische Raritäten beobachtet werden: In Niederfladnitz zeigte sich eine Grauammer, eine mittlerweile selten gewordene Singvogelart der gut strukturierten offenen Kulturlandschaft. Der unscheinbare Vogel beginnt seine Strophe ähnlich wie die häufigere gelbe Goldammer. Zum Schluss zog ein Schwarzmilan seine Kreise über Niederfladnitz.

In Pulkau war das ornithologische Highlight eine Rotmilan-Beobachtung. Dieser große Raubvogel profitiert von der Klimaerwärmung und breitet sich bis in unsere Gegend aus.

DI Dr. Gabriele Bassler, die Schutzgebietsbetreuerin für das Europaschutzgebiet „Westliches Weinviertel“, erweiterte die Ausführungen der Vogelkundler durch allgemeine Naturschutzthemen mit besonderem Augenmerk auf Wiesenpflanzen. Die artenreichen, bunten Wiesen mit ihrer speziell an trockene und feuchte Standorte angepassten Arten in beiden Gebieten boten dafür reichlich Anschauungsmaterial.

In Pulkau wurde sogar das Wollgras, in einer eher nährstoffärmeren Nasswiese gefunden. Den örtlichen Landwirten sei für die Aufrechterhaltung der traditionellen Bewirtschaftung, die meist in einer zweimal jährlichen Mahd mit Abtransport des Mähgutes besteht und für artenreiche Bestände unerlässlich ist, herzlich gedankt!

In Pulkau kümmern sich diese auch für den regelmäßigen Rückschnitt der über 200 alten Kopfweiden, die sonst auseinanderbrechen würden. Sie bieten dem europaweit geschützten Eremit, einem Käfer, der im morschen Inneren der Bäume haust, und höhlenbrütenden Vögeln wie Wiedehopf und Zwergohreule einen geeigneten Lebensraum.

08. Mai 2025: Ökologische Waldbewirtschaftung am Beispiel der Doislau

Europaschutzgebiet Niederösterreichische Alpenvorlandflüsse

Am 8. Mai fand im Rahmen der von der Schutzgebietskoordination organisierten Wanderungen zu den Naturschätzen NÖ eine Exkursion zum Naturjuwel Auwälder in der Doislau statt.

Gemeinsam mit Expertin Claudia Ott entdeckten die 16 Teilnehmenden die seltenen international bedeutenden Hart- und Weichholzauwälder der Doislau. Dabei konnten über 100 Jahre alte Baumriesen bestaunt, sowie seltene Pflanzen wie das Zweiblatt, die Türkenbundlilie und die Nieswurz bewundert werden. Auch Bezirksbauernkammerobmann Andreas Pum und Roman Portisch, der für Umwelt- und Naturschutz zuständige Vertreter der Landwirtschaftskammer NÖ waren begeistert.

Die Exkursionen werden vom Land NÖ im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung NÖ unterstützt, die seit 2014 an der Betreuung und dem Erhalt der Europaschutzgebiete, Naturschutzgebiete und flächigen Naturdenkmäler in Niederösterreich arbeitet. Mit den Angeboten soll Bewusstsein für den unschätzbaren Wert der Lebensraum- und Artenvielfalt in der Region geschaffen werden.

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