Matthias Komarek
Elektromobilität
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Elektroautos können überschüssige Energie aufnehmen und bei Bedarf wieder ins Gebäude oder Netz abgeben. In diesem Projekt wird das sogenannte bidirektionale Laden in drei Anwendungsfällen erforscht.
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Elektroautos können zukünftig eine entscheidende Rolle als Stromspeicher spielen. Einerseits kann überschüssiger Strom ins Elektroauto geladen werden. Andererseits kann zu Zeiten geringer erneuerbarer Produktion der Strom aus der Autobatterie wieder in das Gebäude oder ins öffentliche Stromnetz zurückgespeist werden. Dieses sogenannte bidirektionale Laden wird im Projekt Car2Flex anhand von drei Anwendungsfällen erforscht – Privathaushalte, Firmenflotten und e-Carsharing im Wohnbau.
Der zunehmende Ausbau von volatilen erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen sorgt für Herausforderungen im Stromnetz. Elektroautos als Großverbraucher können Teil der Lösung sein, da sie zeitlich flexibel geladen werden können. Zudem kann – zukünftig – Strom aus dem Akku auch wieder an das Haus (V2H – vehicle to home) oder Stromnetz (V2G – vehicle to grid) abgegeben werden.
Im Projekt wird ein Prototyp einer bidirektionalen DC-Ladestation (Gleichstrom) entwickelt. Die bidirektionale Funktion erlaubt sowohl das Laden der Batterie als auch die Rückspeisung von Strom ins Gebäude oder zur Netzstabilisierung. Speziell entwickelte Algorithmen optimieren Ladestrategien, reduzieren Netzspitzen und koordinieren das Zusammenspiel von Akteuren wie Aggregator- und Buchungsplattformen, während sie Mobilitätsbedürfnisse berücksichtigen. Für alle drei Anwendungsfälle werden die Prototypen der bidirektionalen Ladestation an mehreren Standorten in der Praxis erprobt.
Sowohl für Privathaushalte als auch für Firmenflotten und e-Carsharing im Mehrparteienwohnhaus soll die Praktikabilität der bidirektionalen Ladestation getestet werden. Letztlich ist das übergeordnete Ziel, den kontinuierlich steigenden Anteil erneuerbaren Stroms optimal in das Energiesystem zu integrieren.
Ebenso wichtig ist, dass die Mobilitätsbedürfnisse der einzelnen Nutzerinnen und Nutzer möglichst uneingeschränkt berücksichtigt werden. Es kommen die Konzepte des gesteuerten Ladens (Ladezeiten werden an die PV-Stromverfügbarkeit und/oder günstige Stromtarife anpasst) und des bidirektionalen Ladens (Strom wird aus der Fahrzeugbatterie ins Netz oder Gebäude zurückgespeist) zum Einsatz.
Neben der technischen Machbarkeit stehen auch sozialwissenschaftliche Aspekte im Fokus. Erforscht wird unter anderem, wie Menschen diese neue Technologie wahrnehmen und mit ihr im Alltag zurechtkommen.
Die Expertinnen und Experten der Energie- und Umweltagentur NÖ (eNu) forschen im Bereich e-Carsharing im Wohnbau mit dem Fokus auf die bestmögliche Einbindung von Benutzerinnen und Benutzern. Auch die Aufbereitung und Verbreitung der Forschungsergebnisse fällt in den Aufgabenbereich der eNu.
01.01.2021 bis 30.06.2025
Klima- und Energiefonds über Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)
Ich helfe Ihnen gerne weiter.
© P. Ramberger
Das Leitprojekt Car2Flex (880780) wird im Rahmen der 3. Ausschreibung im Programm Vorzeigeregion Energie des Klima- und Energiefonds gefördert.
