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Willkommen in der Welt der Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaft ist mehr als Recycling – ein ganzheitlicher Ansatz, der neue Perspektiven auf Ressourcen, Systeme und Zukunftsfähigkeit eröffnet. Erfahre, was Kreislaufwirtschaft bedeutet und wie sie funktioniert!

Zirkuläres Wirtschaften umfasst weit mehr als Recycling – es ist ein komplexes Zusammenspiel aus Ökologie, Gestaltung und Systemdenken.

Die 10 R’s – Grundsätze für nachhaltiges Handeln

Die Kreislaufwirtschaft lebt von klaren Prinzipien, die Orientierung im komplexen Feld des nachhaltigen Wirtschaftens bieten. Die sogenannten 10 R’s zeigen, wie ressourcenschonendes Verhalten auf individueller und systemischer Ebene ineinandergreift – vom Vermeiden über das Wiederverwenden bis hin zur Neugestaltung von Produkten und Prozessen. Besonders wirkungsvoll sind die ersten drei R-Grundsätze, die direkt auf Konsum und Nutzung abzielen.

Das sind die 10 R’s kurz erklärt!

Let’s talk Kreislaufwirtschaft – Glossar der Ressourcen

Die Welt der Kreislaufwirtschaft ist reich an Ideen, Konzepten und Fachbegriffen. Von Cradle to Cradle über Urban Mining bis Zero Waste – viele dieser Begriffe prägen die Diskussion rund um nachhaltiges Wirtschaften. Manche stammen aus der Wissenschaft, andere aus der Praxis oder aus kulturellen Traditionen, wie etwa Mottainai, ein japanischer Ausdruck für die Achtung vor Ressourcen und die Vermeidung von Verschwendung.

Glossar

Biomimikry ist ein Designprinzip, das sich an natürlichen Prozessen, Strukturen und Kreisläufen orientiert. Ziel ist es, von der Natur zu lernen und ihre Lösungen auf menschliche Herausforderungen zu übertragen – etwa durch effiziente Ressourcennutzung, langlebige Materialien oder die Vermeidung von Abfall. Die Natur dient dabei als Vorbild für nachhaltige Innovationen. Der Begriff setzt sich aus den griechischen Wörtern „bios“ (Leben) und „mimese“ (Nachahmung) zusammen.

Bioökonomie ist ein Wirtschaftsmodell, welches den Einsatz von fossilen Rohstoffen vermeidet und diese durch die Nutzung von biogenen und nachwachsenden Ressourcen ersetzt.

C2C, engl. „von Wiege zu Wiege“, oder sinngemäß „vom Ursprung zum Ursprung“ ist ein Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft. Ein Designkonzept, bei dem Produkte so gestaltet werden, dass sie nach Gebrauch vollständig wiederverwertet oder biologisch abgebaut werden können. C2C-Produkte werden so gestaltet, dass sie entweder biologisch abbaubar sind oder in technischen Kreisläufen wiederverwendet werden können. Abfall wird vermieden und Materialien kontinuierlich im Kreislauf gehalten.´s

Die „große Beschleunigung“ beschreibt den drastischen Anstieg des globalen Ressourcenverbrauchs und der Umweltbelastungen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts. Ausgelöst durch Industrialisierung, wirtschaftliches Wachstum und Bevölkerungszunahme, hat sich der menschliche Einfluss auf die Erde seither massiv verstärkt – sichtbar etwa in Energieverbrauch, Emissionen, Landnutzung und Abfallaufkommen.

Ein digitaler Zwilling ist das virtuelle Abbild eines realen Systems – etwa einer Fabrik oder eines landwirtschaftlichen Betriebs – inklusive relevanter Betriebsdaten. Mit diesem Modell lassen sich verschiedene Szenarien simulieren, um Abläufe, Verhalten und Leistung des Originals zu analysieren und gezielt zu verbessern. Digitale Zwillinge ermöglichen die Optimierung von Prozessen, die zur Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft beitragen.

Das Do-No-Harm-Prinzip besagt, dass wirtschaftliche Aktivitäten keine erheblichen Schäden an sechs zentralen Umweltzielen verursachen dürfen: Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, Schutz von Wasser- und Meeresressourcen, Kreislaufwirtschaft, Vermeidung von Umweltverschmutzung sowie Erhalt der Biodiversität und Ökosysteme. In der Kreislaufwirtschaft wird das Prinzip angewendet, um sicherzustellen, dass Maßnahmen und Investitionen umweltverträglich sind. Es fördert nachhaltige Lösungen, die ökologische Ziele unterstützen und gleichzeitig wirtschaftliches Wachstum ermöglichen.

Geplante Obsoleszenz bezeichnet die Strategie von herstellenden Betrieben, Produkte so zu gestalten, dass sie nach einer bestimmten Zeitspanne unbrauchbar werden oder ihre Leistung nachlässt. Dies führt dazu, dass Verbraucher häufiger neue Produkte kaufen müssen, was den Umsatz der Hersteller steigert.

Inländischer Materialverbrauch (DMC) Der inländische Materialverbrauch (Domestic Material Consumption – DMC) misst die Menge an direkt verwerteten Materialien, die innerhalb einer Volkswirtschaft genutzt werden. Er umfasst die jährlich im Inland entnommenen Rohstoffe, zuzüglich der Importe und abzüglich der Exporte. Im Vergleich zum Materialfußabdruck (MF) berücksichtigt der DMC nur den nationalen Verbrauch und lässt den vorgelagerten Ressourcenaufwand im Ausland unberücksichtigt.

KI und Big Data gewinnen in der Kreislaufwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Sie ermöglichen die Analyse und Optimierung von Abfallströmen sowie die Verbesserung von Recycling- und Produktionsprozessen. KI erkennt Muster in großen Datenmengen und kann Vorhersagen treffen, um Ressourcen effizienter zu nutzen und Abfall zu reduzieren. Big Data bezeichnet dabei extrem große, vielfältige und schnell wachsende Datenmengen, die mit klassischen Methoden kaum zu verarbeiten sind. Durch die Auswertung dieser Daten lassen sich komplexe Zusammenhänge erkennen und gezielt nachhaltige

Littering oder wilde Vermüllung bezeichnet das achtlose Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfällen wie Getränkedosen, PET-Flaschen, Take-away-Verpackungen, Zeitungen oder Zigarettenstummeln in der Natur oder im öffentlichen Raum, ohne die dafür vorgesehenen Entsorgungsmöglichkeiten zu nutzen.

Der Materialfußabdruck misst den gesamten Ressourcenverbrauch entlang globaler Produktions- und Lieferketten – unabhängig davon, wo die Materialien ursprünglich gewonnen wurden. Er berücksichtigt auch den Materialeinsatz, der im Ausland für die Herstellung importierter Güter anfällt. Im Gegensatz zum Domestic Material Consumption (DMC), der nur den in einem Land direkt verbrauchten Rohstoffmengen erfasst, bietet der Materialfußabdruck ein umfassenderes Bild des tatsächlichen Konsums.

ist ein aus dem Japanischen stammender Begriff, mit dem ein Gefühl des Bedauerns über die Verschwendung von Zeit, Gütern und Dingen zum Ausdruck gebracht wird. Kurz gefasst: ein Gefühl des Bedauerns über die Verschwendung einer Sache, deren tatsächlicher Wert nicht wahrgenommen wird.

Bei der Gestaltung von Produkten und Prozessen wird von der Idee bis zur Umsetzung darauf geachtet, dass Umweltbelastungen minimiert und Nachhaltigkeit maximiert wird. Bei einem gesamtheitlichen Ökodesign wird der komplette Produktlebensweg berücksichtigt.

Das “Problem der unmittelbaren Befriedigung” (PIG) beschreibt die menschliche Tendenz, eine sofortige kleine Belohnung einer größeren, späteren Belohnung vorzuziehen. Die führt oft dazu, dass Menschen kurzfristige Bedürfnisse über langfristige Ziele stellen. So werden beispielsweise Einwegprodukte gekauft, weil sie bequem und leicht verfügbar sind, anstatt in langlebige, wiederverwendbare Alternativen zu investieren.

Permakultur ist ein nachhaltiges Landwirtschafts- und Lebenskonzept, das natürliche Ökosysteme nachahmt, um langfristig stabile und produktive Systeme zu schaffen. Es integriert Pflanzen, Tiere, Menschen und die Umwelt in einer harmonischen und ressourcenschonenden Weise. Die Permakultur mit ihren sozialen, ökologischen und ressourceneffizienten Prozessen und Prinzipien denkt in Kreisläufen und ist ein gutes Beispiel für Kreislaufwirtschaft.

Produkt als Dienstleistung Dieses Geschäftsmodell bietet Produkte nicht zum Kauf, sondern zur Nutzung an – etwa durch Miete, Leasing oder Sharing. Statt Besitz steht der Zugang im Vordergrund: Kundinnen und Kunden zahlen für die Nutzung, nicht für das Eigentum. Das anbietende Unternehmen bleibt Eigentümer des Produkts und übernimmt Wartung, Reparatur und Rücknahme. So wird die Lebensdauer verlängert, Ressourcen werden geschont und die Kreislaufwirtschaft gefördert.

Die Recyclingrate gibt an, wie viel Prozent der anfallenden Abfälle wiederverwertet werden. Sie misst den Anteil recycelter Materialien am gesamten Abfallaufkommen und zeigt, wie effektiv eine Region oder ein Land mit ihren Abfallströmen umgeht. Im Unterschied zur Zirkularitätsrate, die den gesamten Materialverbrauch betrachtet, konzentriert sich die Recyclingrate ausschließlich auf die Verwertung von Abfällen.

Der Begriff „regenerativ“ beschreibt Prozesse, die ihre eigenen Energie- und Materialquellen wiederherstellen, erneuern oder revitalisieren. Ziel ist es, Systeme zu schaffen, die langfristig widerstandsfähig sind und natürliche Ressourcen nicht nur schonen, sondern aktiv regenerieren. Im Kontext der Kreislaufwirtschaft bedeutet das zum Beispiel, dass organische Abfälle wie Lebensmittelreste oder Grünschnitt kompostiert und als nährstoffreicher Boden zurückgeführt werden – anstatt entsorgt zu werden. So entsteht ein geschlossener Kreislauf, der die Umwelt nicht belastet, sondern stärkt.

bedeutet, bestehende Gebäude, Maschinen oder Systeme mit neuen Technologien oder Komponenten nachzurüsten, um ihre Leistung, Effizienz oder Sicherheit zu verbessern. Es geht darum, ältere Strukturen an moderne Standards anzupassen, ohne sie komplett zu ersetzen.

Ein Rezyklat ist ein Material, das durch die Wiederaufbereitung von Abfällen entsteht. Es wird aus bereits genutzten Rohstoffen gewonnen und kann erneut in der Produktion eingesetzt werden. Die Verwendung von Rezyklaten trägt dazu bei, natürliche Ressourcen zu schonen, Abfallmengen zu verringern und die Umweltbelastung zu reduzieren. Voraussetzung ist, dass die Qualität des Materials beim Recycling erhalten bleibt, sodass es für neue Produkte geeignet ist.

Suffizienz beschreibt im Kontext der Kreislaufwirtschaft das Prinzip, das richtige Maß zu finden. Es geht nicht um Verzicht, sondern darum, den Konsum bewusst zu hinterfragen: Welche Güter sind wirklich notwendig für ein gutes Leben – und wie können sie möglichst ressourcenschonend bereitgestellt werden? Neben Effizienz (mehr mit weniger) und Konsistenz (umweltverträgliche Technologien) ist Suffizienz ein zentraler Baustein nachhaltiger Entwicklung.

Urban Mining bezeichnet die Rückgewinnung von wertvollen Materialien aus städtischen Infrastrukturen und Abfällen, die sonst entsorgt würden. Städte gelten dabei als „moderne Rohstofflager“, da Gebäude, Straßen und Anlagen große Mengen an wiederverwendbaren Materialien enthalten. Beim Abriss von Bauwerken können etwa Fenster, Ziegel, Metalle oder Beton recycelt und erneut genutzt werden. Urban Mining trägt dazu bei, natürliche Ressourcen zu schonen und Umweltbelastungen zu verringern – ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

Die Zirkularitätsrate gibt an, wie hoch der Anteil recycelter Materialien an der insgesamt eingesetzten Rohstoffmenge ist. Sie zeigt, wie effektiv eine Volkswirtschaft Sekundärrohstoffe nutzt und wie stark sie auf Wiederverwendung statt Neugewinnung setzt. Als zentraler Indikator für die Kreislaufwirtschaft hilft sie dabei, Fortschritte in der Ressourcenschonung messbar zu machen. In Österreich liegt die Zirkularitätsrate derzeit bei rund 14 % und soll bis 2030 auf 18 % steigen.

Oder „Null Müll“ bedeutet das Konzept, keinen Müll zu produzieren, indem man wiederverwendet, recycelt und bewusst konsumiert.

Der Begriff “Zuvielisation” beschreibt eine Gesellschaft, die durch Überfluss und Überkonsum geprägt ist. Er stammt aus der Kritik an modernen Konsumgesellschaften und wird verwendet, um die negativen Auswirkungen von Materialismus und Ressourcenverschwendung zu verdeutlichen. Man nutzt ihn oft in Diskussionen über Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit.

Kreislaufwirtschaft zum Weiterlesen und Vertiefen

Zum Weiterlesen

Kreislaufwirtschaft im Alltag

Vom Morgenkaffee bis zum Zähneputzen am Abend – im Alltag kannst du die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft anwenden und Großes bewirken.

Kreislaufwirtschaft und Innovation

Kreislaufwirtschaft und Innovation gehen Hand in Hand: Entdecke, wie neue Denkansätze und Materialien in unterschiedlichsten Bereichen zu nachhaltigen Lösungen führen – von Architektur bis hin zu biobasierten Werkstoffen.

Kreislaufwirtschaft beim Konsum

Teilen, Tauschen, Mieten, und Weitergeben von Dingen verlängert die Lebensdauer von Produkten. Ein Prinzip Nutzen statt Besitzen ermöglicht es jeder und jedem im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu handeln, Produkte werden gemeinsam länger genutzt und Ressourcen gespart.

Ausstellung "Denke und handeln in Kreisläufen"

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