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Willkommen in der Welt der Kreislaufwirtschaft

Erfahre was Kreislaufwirtschaft bedeutet und wie sie funktioniert!

Lerne die Flüsse von Ressourcen und Materialien sowie die 10 R-Grundsätze der Kreislaufwirtschaft kennen. Wir stellen Dir neben den Begriffen der Kreislaufwirtschaft auch die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie mit ihren Zielen und Sektoren vor.

Glossar

(Designprinzip, das sich an natürlichen Prozessen und Strukturen orientiert und nachahmt, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.) Bei Biomimicry (deutsch Biomimikry) geht es darum, von der Natur zu lernen und diese nachzuahmen, um menschliche Probleme durch nachhaltige Innovationen zu lösen. Die Natur und ihre Kreisläufe dienen als Vorbild, um Materialien und Energie effizienter zu nutzen und Abfälle zu minimieren. Der Begriff setzt sich aus den griechischen Wörtern „bios“ (Leben) und „mimese“ (Nachahmen) zusammen. Teilweise wird auch von Biomimetics (deutsch Biomimetik) gesprochen.

Bioökonomie ist ein Wirtschaftsmodell, welches den Einsatz von fossilen Rohstoffen vermeidet und diese durch die Nutzung von biogenen und nachwachsenden Ressourcen ersetzt.

C2C, engl. „von Wiege zu Wiege“, oder sinngemäß „vom Ursprung zum Ursprung“ ist ein Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft. Ein Designkonzept, bei dem Produkte so gestaltet werden, dass sie nach Gebrauch vollständig wiederverwertet oder biologisch abgebaut werden können. C2C-Produkte werden so gestaltet, dass sie entweder biologisch abbaubar sind oder in technischen Kreisläufen wiederverwendet werden können. Abfall wird vermieden und Materialien kontinuierlich im Kreislauf gehalten.

Die „große Beschleunigung“ (engl. great acceleration) bezeichnet den rasanten Anstieg des globalen Ressourcenverbrauchs und der Umweltbelastungen seit Mitte des 20. Jahrhunderts, der durch wirtschaftliches Wachstum und Bevölkerungszunahme getrieben wird.

Ein digitaler Zwilling ist ein virtuelles Abbild eines Systems, Beispielsweise einer Fabrik oder eines landwirtschaftlichen Betriebes samt Betriebsdaten. Mit diesem digitalen Modell können rasch unterschiedliche Szenarien durchgespielt werden, um das Verhalten und die Leistung des realen Objekts zu analysieren und optimieren. Mit einem digitalen Zwilling können Prozesse optimiert werden, die einer Kreislaufwirtschaft dienen.

besagt, dass wirtschaftliche Aktivitäten keine erheblichen Schäden an den sechs Umweltzielen verursachen dürfen: Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen, Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und Kontrolle von Umweltverschmutzung sowie Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und Ökosysteme. In der Kreislaufwirtschaft wird das DNSH-Prinzip angewendet, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen und Investitionen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft keine negativen Auswirkungen auf diese Umweltziele haben. Dies fördert nachhaltige Praktiken und Innovationen, die die Umwelt schützen und gleichzeitig wirtschaftliches Wachstum ermöglichen.

Geplante Obsoleszenz bezeichnet die Strategie von herstellenden Betrieben, Produkte so zu gestalten, dass sie nach einer bestimmten Zeitspanne unbrauchbar werden oder ihre Leistung nachlässt. Dies führt dazu, dass Verbraucher häufiger neue Produkte kaufen müssen, was den Umsatz der Hersteller steigert.

Der inländische Materialverbrauch (Domestic Material Consumption – DMC) beschreibt die Gesamtentnahme an direkt verwerteten Materialien innerhalb einer Volkswirtschaft. Er ist definiert als die jährliche Menge an Rohmaterial, die aus dem Inland entnommen wird, zuzüglich der Importe und abzüglich der Exporte.

gewinnen in der Kreislaufwirtschaft an Bedeutung. Diese Technologien helfen beispielsweise, Abfallströme zu analysieren und zu optimieren. KI kann Muster in großen Datenmengen erkennen und Vorhersagen treffen, um Abfall zu reduzieren und Recycling- und Produktionsprozesse zu verbessern.

Littering oder wilde Vermüllung bezeichnet das achtlose Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfällen wie Getränkedosen, PET-Flaschen, Take-away-Verpackungen, Zeitungen oder Zigarettenstummeln in der Natur oder im öffentlichen Raum, ohne die dafür vorgesehenen Entsorgungsmöglichkeiten zu nutzen.

Der Materialfußabdruck berücksichtigt den gesamten Materialverbrauch entlang der gesamten Produktions- und Lieferketten, unabhängig davon, wo die Materialien ursprünglich herkommen. Er umfasst auch den vorgelagerten Materialverbrauch der Importe und Exporte, also die Materialien, die in anderen Ländern für die Herstellung der importierten Güter verwendet wurden. Der Materialfußabdruck gibt somit ein globales Bild des Ressourcenverbrauchs und ist somit umfassender, als der DMC.

ist ein aus dem Japanischen stammender Begriff, mit dem ein Gefühl des Bedauerns über die Verschwendung von Zeit, Gütern und Dingen zum Ausdruck gebracht wird. Kurz gefasst: ein Gefühl des Bedauerns über die Verschwendung einer Sache, deren tatsächlicher Wert nicht wahrgenommen wird.

Bei der Gestaltung von Produkten und Prozessen wird von der Idee bis zur Umsetzung darauf geachtet, dass Umweltbelastungen minimiert und Nachhaltigkeit maximiert wird. Bei einem gesamtheitlichen Ökodesign wird der komplette Produktlebensweg berücksichtigt.

Das “Problem der unmittelbaren Befriedigung” (PIG) beschreibt die menschliche Tendenz, eine sofortige kleine Belohnung einer größeren, späteren Belohnung vorzuziehen. Die führt oft dazu, dass Menschen kurzfristige Bedürfnisse über langfristige Ziele stellen. So werden beispielsweise Einwegprodukte gekauft, weil sie bequem und leicht verfügbar sind, anstatt in langlebige, wiederverwendbare Alternativen zu investieren.

Permakultur ist ein nachhaltiges Landwirtschafts- und Lebenskonzept, das natürliche Ökosysteme nachahmt, um langfristig stabile und produktive Systeme zu schaffen. Es integriert Pflanzen, Tiere, Menschen und die Umwelt in einer harmonischen und ressourcenschonenden Weise. Die Permakultur mit ihren sozialen, ökologischen und ressourceneffizienten Prozessen und Prinzipien denkt in Kreisläufen und ist ein gutes Beispiel für Kreislaufwirtschaft.

Geschäftsmodell, bei dem Produkte als Dienstleistung angeboten werden, um ihre Nutzungseffizienz und Lebensdauer zu maximieren. Die Nutzung des Produkts wird verkauft und nicht das Produkt selbst. Für die Instandhaltung des Gerätes oder Produktes ist das Verleihunternehmen zuständig.

Die Recyclingrate misst den Anteil der recycelten Materialien am Abfallaufkommen. Sie zeigt, wie viel Prozent der anfallenden Abfälle wiederverwertet werden. (Die Zirkularirätsrate betrachtet den gesamten Materialverbrauch, während die Recyclingrate sich nur auf das Abfallaufkommen konzentriert.)

heißt, dass etwas sich erneuert oder wiederhergestellt werden kann und wird verwendet, um Prozesse und Ressourcen zu beschreiben, die sich auf natürliche Weise wiederherstellen können. Beispiele sind die regenerative Landwirtschaft oder erneuerbare Energiesysteme.

Der Begriff „regenerativ“ beschreibt Prozesse, die ihre eigenen Energie- und Materialquellen wiederherstellen, erneuern oder revitalisieren. Regenerative Ansätze zielen darauf ab, widerstandsfähige und ausgewogene Systeme zu schaffen, die die Bedürfnisse der Gesellschaft mit der Erhaltung der Natur verbinden.

bedeutet, bestehende Gebäude, Maschinen oder Systeme mit neuen Technologien oder Komponenten nachzurüsten, um ihre Leistung, Effizienz oder Sicherheit zu verbessern. Es geht darum, ältere Strukturen an moderne Standards anzupassen, ohne sie komplett zu ersetzen.

Ein Rezyklat ist ein Material, das aus recycelten Abfällen hergestellt wird. Die Verwendung von Rezyklaten in der Produktion hilft, Ressourcen zu schonen und Abfall zu reduzieren. (Recycling ist die Aufbereitung von Materialien, bei dem deren hohe Qualität erhalten bleibt, um sie erneut verwenden zu können.)

Im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft bedeutet der Begriff Suffizienz das richtige Maß zu finden. Es geht dabei nicht um Verzicht, sondern um die Frage, welche Güter man für ein zufriedenes und erfülltes Leben tatsächlich benötigt und wie man diese Güter möglichst umweltschonend bereitstellen kann. Neben Effizienz und Konsistenz ist Suffizienz ein zentraler Aspekt einer nachhaltigen Entwicklung.

Urban mining umfasst die Rückgewinnung von wertvollen Materialien und Abfällen aus städtischen Abfällen, die sonst auf Deponien landen würden. Besonders Städte mit ihren Bauwerken und Infrastrukturen sind gigantische Rohstofflagerstätte mit großen Mengen an wertvollen Materialien. Deshalb bezieht sich „urban mining“ auf die Gewinnung von Rohstoffen in städtischen Gebieten. Ein Beispiel sind Bauwerke: Häuser, die abgerissen werden, können noch eine Vielzahl an funktionsfähigen Bauteilen und Materialien enthalten: Fenster, Dächer, Beton, Ziegel, Metalle können wiederverwendet und recycelt, anstatt entsorgt zu werden. Ressourcen werden geschont und die Umweltbelastung reduziert.

Die Zirkularitätsrate (Circular Material Use Rate, CMU) misst den Anteil der recycelten Materialien im Verhältnis zur gesamten Menge der genutzten Rohstoffe. Sie gibt an, wie effektiv eine Wirtschaft Sekundärrohstoffe nutzt und ist ein wichtiger Indikator für die Kreislaufwirtschaft. In Österreich liegt die Zirkularitätsrate bei knapp 14 % und soll bis ins Jahr 2030 auf 18 % gesteigert werden.

Oder „Null Müll“ bedeutet das Konzept, keinen Müll zu produzieren, indem man wiederverwendet, recycelt und bewusst konsumiert.

Der Begriff “Zuvielisation” beschreibt eine Gesellschaft, die durch Überfluss und Überkonsum geprägt ist. Er stammt aus der Kritik an modernen Konsumgesellschaften und wird verwendet, um die negativen Auswirkungen von Materialismus und Ressourcenverschwendung zu verdeutlichen. Man nutzt ihn oft in Diskussionen über Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit.

Weiterführende Links, Quellen & Netzwerke

Weitere Themen

Kreislaufwirtschaft im Alltag

In jedem Bereich deines Alltags kannst du die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft einbauen – vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen! 

Ausstellung "Denke und handeln in Kreisläufen"

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