Die Schutzgebietsbetreuung in NÖ stellt sich vor
Schutzgebietsbetreuung – was ist das? Was wird da gemacht und wozu? Diese und viele weitere Fragen hat die Schutzgebietsbetreuung Niederösterreich bei einem Online-Seminar am 20. November beantwortet. Unter reger Teilnahme wurden viele Aspekte dieser Naturschutzarbeit in Niederösterreich nähergebracht.
© A. Schöbinger-Trauner
Die Schutzgebietsbetreuung NÖ hat sich neu organisiert. Sie besteht aus der Naturschutzabteilung, der bei der eNu verankerten Koordinationsstelle und lokalen Schutzgebietsbetreuern. Letztere sind direkt in den Europaschutzgebieten tätig und treiben die Belange des Naturschutzes vor Ort voran. Gemeinsam werden neben den Europaschutzgebieten auch die Naturschutzgebiete und flächigen Naturdenkmäler betreut.
Die Naturschutzabteilung in der Schutzgebietsbetreuung
Manuela Zinöcker und Patrick Hacker stellten das allgemeine Konzept der Schutzgebietsbetreuung NÖ sowie die Wirkungsfelder der Naturschutzabteilung vor. Im Aufgabenfeld der Schutzgebietsbetreuung obliegt ihr die fachliche, organisatorische und strategische Steuerung und Weiterentwicklung. Eine zentrale Aufgabe dabei ist die Projektentwicklung und -abwicklung überwiegend im Rahmen des EU-Förderprogramms der Ländlichen Entwicklung (LE) und in Zusammenarbeit mit Auftragnehmern.
© M. Karner
Derzeit sind 13 von 19 Europaschutzgebieten unter eigener Betreuung, 2 davon werden anderweitig verwaltet. Bis 2027 sollen alle Gebiete lokal betreut sein.
Die Aufgaben der Koordinationsstelle in der eNu
Katharina Semmelmayer hat über die Tätigkeiten der Koordinationsstelle der Schutzgebietsbetreuung NÖ informiert. Neben der Rolle als Anlaufstelle für aktuell noch nicht lokal betreute Gebiete werden überregionale Projekte vorbereitet und koordiniert. Anfrage-Beantwortung, Veranstaltungen und Bewusstseinsbildung sind ebenso wesentliche Aufgabenbereiche der eNu.
So sollen über das Format der „Gemeindebausteine“ der lokalen Bevölkerung die Naturschätze direkt vor der eigenen Haustür nähergebracht werden. Das traditionelle Kuhschellen- und Orchideenmonitoring wird ab 2026 auf 4 Europaschutzgebiete ausgedehnt. Außerdem wird es wieder Wanderungen zu den Naturschätzen anlässlich der Woche der Artenvielfalt geben.
© A. Schöbinger-Trauner
Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt beim Thema „Naturschutzbeweidung“. So werden im aktuellen Projekt „Koordination Schutzgebietsbetreuung NÖ 2025-2027“ unter anderem eine ganztägige Fachtagung zu diesem Thema organisiert sowie ein Konzept für ein Beweidungsmonitoring vorbereitet.
In enger Zusammenarbeit mit der Naturschutzabteilung wird das Modell der Schutzgebietsbetreuung laufend weiterentwickelt.
© K. Semmelmayer
Schutzgebietsbetreuung vor Ort
Abschließend gaben drei Schutzgebietsbetreuende Einblicke in die vielfältigen Tätigkeiten in ihren Europaschutzgebieten: Tobias Schernhammer, Schutzgebietsbetreuer in den „Pannonischen Sanddünen“, hat im Besonderen die Bedeutung der Einbindung relevanter Stakeholder am Beispiel einer erfolgreich initiierten Beweidung in den Naturschutzgebieten in Lassee herausgestrichen.
© Hannes Seehofer
Hannes Seehofer berichtete aus dem Erfahrungsschatz seiner langjährigen Tätigkeit in der Wachau. Seit vielen Jahren koordiniert er hier sehr erfolgreich die unterschiedlichen Akteure die Pflege der Wachauer Trockenrasen. Hier helfen Weidetiere, professionelle Landschaftspflegedienstleister und Freiwillige, sei es aus Firmen oder Private, jedes Jahr fleißig zusammen, um die wertvollen Trockenrasen vor Verbuschung zu schützen. Den Abschluss machte Gabriele Bassler-Binder, die Schutzgebietsbetreuerin im Westlichen Weinviertel und Thayatal. Sie gab Einblicke in das Artenschutzprojekt zum Böhmischen Kranzenzian, das neben dem Schutz dieser seltenen Art auch die naturschutzkonforme Bewirtschaftung und Pflege von Magerwiesen – und -weiden mit weiteren seltenen Arten wie Arnika, Fransenenzian und Helm-Knabenkraut in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Stakeholdern zum Inhalt hat.
Die Folien der Naturschutzabteilung & Koordinationsstelle sind zum Download verfügbar:
- Folien von Patrick Hacker & Manuela Zinöcker (PDF, 2 MB)
- Folien von Katharina Semmelmayer (PDF, 2 MB)
Die Projekte in der Schutzgebietsbetreuung NÖ werden mit Mitteln des Landes NÖ und der Europäischen Union finanziert.

