Gruppenbild vom Feldversuch in Seitenstetten

Feldversuch e-Mobilität in Seitenstetten

Der Elektromobilitäts-Feldversuch mit 18 Haushalten hat gezeigt, dass die am Markt befindlichen Fahrzeuge und die bestehende Infrastruktur im Praxistest bestehen können. 

e-Mobilität Feldversuch

Daten & Fakten

  • Gemeinde: Seitenstetten
  • Zeitraum: 25. September bis 3. November 2017
  • TeilnehmerInnen: 18 Haushalte mit 28 BewohnerInnen
  • Fahrzeuge: 23 Elektroautos

Schlussfolgerungen

  • Mit den am Markt befindlichen Fahrzeugen und mit der bestehenden Infrastruktur konnten bereits heute die wesentlichen Mobilitätsbedürfnisse gedeckt werden.
  • Eine P(U) Regelung (Spannungsregelung der Ladeleistung) ist geeignet, "bestehende freie Netzkapazitäten" in ländlichen Netzen zu nutzen. Dadurch verursachte Ladeverzögerungen wurden nicht als störend empfunden.

Die Lehensiedlung ist eine typische niederösterreichische Einfamilienhaussiedlung am Ortsrand von Seitenstetten. Die Siedlung ist vom Stromnetzbetreiber Netz Niederösterreich erschlossen. Aufgrund der sehr hohen Dichte an Photovoltaikanlagen hat die Netz Niederösterreich in diesem Versorgungsgebiet eine regelbaren Ortsnetztrafo installiert. In Summe ergaben sich somit beste Voraussetzungen für einen Feldtest mit hoher Elektroautodichte. 

Nach einer Umfrage bei den BewohnerInnen in der Siedlung haben sich 18 Haushalte und 28 BewohnerInnen für eine Teilnahme an diesem Feldtest beworben. Die TeilnehmerInnen erhielten für den Zeitraum von 25. September bis 3. November 2017 ein bzw. zwei Elektrofahrzeug/e zur Verfügung gestellt und verpflichten sich alle Wege nach Möglichkeit elektrisch zurückzulegen und auch ihre Erfahrungen detailliert aufzuzeichnen. In Summe standen 23 Elektroautos für den Test zur Verfügung.

Die Ladung der Fahrzeuge erfolgte über eigens für den Test adaptierte Ladestationen. Die Wallboxen bzw. Ladeeinrichtungen der Firmen Keba, Schrack und DiniTech waren mit Netzschutzeinrichtungen ausgestattet und konnten selbständig die Ladeleistung anpassen. Die gewählten Einstellungen konnten umprogrammiert werden, es sollte jedenfalls sichergestellt werden, dass auch bei gleichzeitigem Laden an vielen Punkten die Versorgungssicherheit gewährt bleibt.

Zusammenfassung der Ergebnisse

  • Die Spannungsregelungen haben funktioniert, es kam zu keinen unzulässigen Unterschreitungen der Spannung an den Ladestellen.
  • Spannungsbedingte Abschaltungen haben zu keinen Unterbrechungen bei den Ladevorgängen geführt, Ladevorgänge haben nach Spannungsanstieg wieder gestartet.
  • Verzögerungen der Ladungen durch Regeleingriffe wurden nicht als störend wahrgenommen.
  • Spannungsregelung arbeitet vorwiegend in den Netzausläufern, insbesondere in den Abendstunden.
  • Lange Hausanschlussleitungen führen zu signifikanten Spannungsabfällen und werden in der Folge früher abgeregelt.
  • Lastverschiebung für Langsamlader führt zu problematisch langen Ladezeiten, es waren jedoch alle Autos in der Früh immer voll geladen.
  • Lastverschiebungen in die späten Abendstunden entlasten das Verteilnetz signifikant.
  • Die Haushalte kamen - auch ohne vorheriger (intensiver) Beschäftigung mit e-Autos - nach kurzer Zeit einwandfrei zurecht. Es konnten nahezu alle Wege elektrisch zurückgelegt werden und zum allergrößten Teil zuhause geladen werden.

Projektteam

Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Umwelt- und Energiewirtschaft, eNu, ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH, EVN, Netz Niederösterreich, KEBA, Schrack, DiniTech.

Ihr Ansprechpartner

Bei Fragen kontaktieren Sie bitte DI Matthias Komarek.

Weitere Informationen

Projektbericht Feldtest Seitenstetten
Feldversuche zur e-Mobilität
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